Autor
johannes.loecker@rayfun.de
Fast vier Jahrzehnte nach dem Reaktorunfall ...
Fast vier Jahrzehnte nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl lassen sich auch heute in Süddeutschland noch in vielen Speisepilzen erhöhte Aktivitäten des Radionuklids Cs-137 nachweisen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) untersucht seit 1987 regelmäßig Wildpilze im Süden Deutschlands auf radioaktive Kontamination. Im Zeitraum von 2021 bis 2023 hat das BfS insgesamt 160 Pilzarten untersucht und die Ergebnisse im neuen Pilzbericht veröffentlicht.
Messwerte variieren stark
Je nach Pilzart und Bodenkontamination zeigen sich deutliche Unterschiede des Cäsium-Gehalts (Cs-137) der Speisepilze
Werte von über 1 000 Bq Cs-137 pro kg Frischmasse wurden bei folgenden Pilzarten festgestellt:
- Semmelstoppelpilz
- Rotbrauner Semmelstoppelpilz
- verschiedene Schnecklingsarten
- Gelbstielige Trompetenpfifferlinge
- Maronenröhrlinge
- Rotbrauner Scheidenstreifling
- Seidiger Ritterling
- Dickblättriger Schwarztäubling
- Blassblauer Rötelritterling
Maßvoller Verzehr führt nur zu geringer Strahlendosis
Als Faustregel gilt, dass die Aufnahme von 80 000 Bq Cs-137 mit Lebensmitteln bei Erwachsenen zu einer Strahlenexposition von etwa 1 Millisievert (mSv) führt.
Zum Vergleich: Die mittlere jährliche Strahlenexposition aus natürlichen Quellen beträgt in Deutschland: 2,1 mSv
Der ausführliche Pilzbericht mit den aktuellen Messwerten wird vom Bundesamt für Strahlenschutz unter dem folgenden Link bereitgestellt:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2024090245647
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